Puccinis Hymnus «Mottetto per San Paolino» preist den Heiligen Paulus, nach der Legende der erste Bischof von Lucca und Patron der Stadt war. Es ist Puccinis erste bekannte Komposition für Chor und Orchester. Sie wurde während seiner Studienzeit am Konservatorium in Lucca 1877 zum ersten Mal in aufgeführt». Puccini hatte an diesem Konservatorium eine fundierte musikalische Ausbildung erhalten. Auch Komposition gehörte zum Lehrplan. Jugendliche Unbekümmertheit und freche harmonische Experimente zeichnen das Werk des noch nicht Neunzehnjährigen aus. Ein marschartiges, volkstümliches Hauptthema, das vom Chor vorgetragen wird, bildet den ersten Teil. Eine Larghetto-Arie, gesungen vom Bassbariton, steht in der Mitte. Sie eröffnet dem Zuhörer eine zauberhafte Klang- und Melodienwelt, die schon an das später Genie Puccinis denken lässt. Im dritten Teil nimmt der Chor das erste Thema wieder auf. Der Schlussteil, eine finale Stretta, ist von überbordender Vitalität gekennzeichnet; ein musikalisches Feuerwerk.
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