Mozart’s «Exsultate, jubilate» und «Te Deum»

Mozarts «Exsultate, jubilate» KV 165 ist eine jubelnde, triumphale und feierliche viersätzige Komposition für Solosopran und Orchester in lateinischer Sprache. Das Stück wurde im Januar 1773 in Mailand komponiert. Es ist heute eines der bekanntesten sakralen Werke Mozarts und hat sich im Laufe der Zeit zu einem beliebten Stück in der Konzertwelt entwickelt. «Exsultate, jubilate» ist ein zeitloses Meisterwerk.
Die Komposition des 17-jährigen Mozarts zeichnet sich durch seine anspruchsvollen Gesangspassagen, lyrischen Melodien und virtuose Koloraturen aus. Es sind diese Elemente, die das Werk in die unmittelbare stilistische Nähe zur damaligen Oper rücken. Das in seinen Stimmungen kontrastierende, vitale und mitreissende Werk fordert sowohl die technische Beherrschung des Gesangs als auch die emotionale Ausdruckskraft der Künstler:in.

Das „Te Deum“ KV 141 komponierte Mozart vermutlich in Wien, vor seiner Italienreise, die er im Dezember 1769 antrat. Da auf dem in Salzburg erhaltenen Stimmsatz Mozart als „Konzertmeister“ erwähnt wird, muss die Komposition nach dem 27.10.1769 erfolgt sein, da er an diesem Tage vom Salzburger Erzbischof Schrattenbach in diesen Rang erhoben wurde. Aufgrund vieler Ähnlichkeiten mit einem „Te Deum“ von Michael Haydn wurde die Echtheit dieses Werkes lange angezweifelt, aber nach Fund des Salzburger Stimmsatzes, zu dem auch noch zwei Trompeten, zwei Posaunen und Pauke gehören, konnte es, aufgrund der handschriftlichen Eintragungen des Vaters, eindeutig W. A. Mozart zugewiesen werden.
Durch seine Besetzung mit Bläsern und Pauke hat das „Te Deum“ einen sehr festlichen Charakter. Das „Te Deum“ dessen Textgrundlage, der aus dem 7. Jahrhundert stammende ambrosianische Lobgesang ist, ist mit einer Länge von knapp 230 Takten sehr kompakt komponiert und kommt ohne Solisten aus. Es besticht durch seine Textausdeutung durch Taktwechsel, Tempowechsel und Charakterwechsel in der Musik. Die grosse Schlussfuge endet mit einem langen „in aeternum“.

Bildmaterial: Wikimedia Commons, Gemeinfrei

1 von 100: Fabrizio De Ambroggi (Tenor)

Der Tessiner Fabrizio De Ambroggi kam mit 22 Jahren für das Studium der Informatik nach Zürich und ist heute Partner bei der Software-Firma «Alphasys» in Winterthur. Eigentlich wollte er ja Helikopterpilot werden, jetzt ist er am Boden geblieben und surft stattdessen virtuell durchs Netz. Aufgewachsen in Lugano, begleitet Fabrizio das Singen seit seiner Jugend. Der Vater war im Kirchenchor von Lugano engagiert, er selber begann in einem mit Tessiner Chor in Zürich mit Volksliedern.
In Zürich verhalf ihm ein Dirigent am Konservatorium zu einer einwöchigen Stimmbildung. Danach empfahl ihm eine Tessiner Kollegin den Chor an der Hohen Promenade, der 2019 mit dem Chor der Kantonsschule Bülach zum Concentus Chor Zürich fusionierte. Anfänglich waren auch Mittelschüler mit im Chor, aber die Jugendlichen wollten ausnahmslos ins Bass-Register, weil eine hohe Stimme in diesem Alter als uncool galt. Noch heute sind die Tenöre gegenüber den Basssängern manchmal in krasser Unterzahl – «da ist’s an den Proben für uns eine rechte Herausforderung, sich zu zweit oder zu dritt behaupten». Meist unterstützt sie dann der Chorleiter Donat Maron, der die Stimmen aller vier Register beherrscht.

Tenor Fabrizio ist für den Concentus Chor aus zwei weiteren Gründen unverzichtbar: Als Tessiner mit italienischer Muttersprache hat er die hellen Vokale der lateinischen Texte quasi im Blut und dient den Zürchern als stimmliches Vorbild gegen deren in die Wiege gelegte breite „Aaas“, geschlossene „Eees“ und unelegante „Ooos“. Und schliesslich strahlt Fabrizio selbst bei schwierigen Fugen und chromatischer Tonleiter einen unerschütterlichen Optimismus aus, der ansteckt. «Dabei war ich einst ein introvertiertes, eher schüchternes Kind», erinnert er sich. Das Singen hat ihm geholfen, aus sich herauszukommen. Und so hat er früh seinen beiden (heute erwachsenen) Kindern vorgesungen, singt heute unter der Dusche und in der Badewanne, beim Hören von Konzerten und manchmal sogar nachts im Schlaf – sodass seine Frau inzwischen findet: Es dürfte auch ein bisschen weniger sein. (rs)

Name: De Ambroggi, Fabrizio
Im Concentus-Chor seit 2007
Stimmregister: Tenor
Alter: 59
Lieblingskomponist: Mozart
Schönstes Chorkonzert: Felix Mendelssohn, «Hora est».

Bildmaterial: zVg

Die vergessenen Schätze

Seit über dreissig Jahren ist es mir ein Anliegen, vergessene oder wenig bekannte Kompositionen grosser Meister zur Aufführung zu bringen. Die Musikgeschichte ist reich an grossen Komponisten, deren Werke bis heute die Herzen der Menschen berühren. Namen wie Beethoven, Mozart, Bach, Händel, Chopin oder Verdi sind jedem Musikliebhaber vertraut. Doch neben ihren bekannten Meisterwerken gibt es auch eine Vielzahl von unbekannten Werken, die oft aus ganz verschiedenen Gründen im Schatten der berühmten Stücke stehen. Diese verborgenen Schätze bieten eine spannende Möglichkeit, die musikalische Vielfalt und Kreativität der Komponisten zu entdecken. Im diesjährigen Konzertprogramm präsentieren wir unserem Publikum gleich zwei solche verborgenen Perlen der Musikgeschichte.
(Donat Maron, künstlerische Leitung)