R. Schumann (1810 – 1856) Zu einer vollständigen Aufführung von Schumanns „Requiem“ op. 148 in Des-Dur (1852) kam es zu seinen Lebzeiten nie. Es ist seiner Frau Clara Schumann zu verdanken, dass es wenige Jahre nach Schumanns Ableben zur Uraufführung und zur Veröffentlichung des Werkes kam. Schumann würde kaum protestiert haben, wenn seine geistliche Komposition als Teil der gottesdienstlichen Liturgie aufgeführt worden wäre. Doch mit grosser Wahrscheinlichkeit hätte er den Konzertsaal bevorzugt.
Schumanns «Requiem» erfordert einen vierstimmigen gemischten Chor, vier Solisten und ein grosses Orchester. Die Solisten werden mit bedeutenden Aufgaben betraut. Sie konkurrieren mit dem als Hauptagent fungierenden Chor. Exklamatorische und erzählende Passagen im Text werden dem Chor zugeordnet, während intimere, ausdruckshafte und reuige Texte für Solisten gesetzt sind. Schumann beweist ungewöhnliche Vorstellungskraft und meisterliche kompositionstechnische Kunstfertigkeit im Chorsatz. Seine Palette reicht von choralhaften Sätzen bis zu langen, komplex klingenden kontra-punktischen Einschüben. Besonders bemerkenswert sind diesbezüglich die vielen Fugen. Sie gestalten in mehreren Sätzen die musikalischen Höhepunkte. Und am Schluss führt Schumann die Zuhörer in einen meditativen Raum der äusseren Stille und inneren Ruhe. In leisesten pianissimo verklingen die letzten Töne.
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